Die Götter müssen sterben Roman
Reviews

Ich habe lange überlegt, wie ich diese Rezension am besten verfasse, oder ob ich sie überhaupt verfassen möchte. Ich habe die Autorin einige Zeit lang auf Twitter verfolgt und so natürlich über ihr Buch erfahren. Zuerst habe ich versucht ein bisschen Abstand davon zu halten und erstmal abzuwarten, aber natürlich fand sich immer wieder Lob oder gute Bewertungen auf meiner Timeline. Also, sehr viel eigentlich. Dadurch bin ich dann neugierig geworden. Woran ich aber nicht gedacht habe ist, dass man als Autorin seinem Werk durchaus voreingenommen ist und auch nur positive Sachen mit anderen teilt. Bei der einen kritischen/negative Review, von der etwas geteilt wurde, wurde ein Satz einfach nur völlig aus dem Kontext gerissen und damit geworben - daher kommt auch meine Scheu vor dieser Review. Gut, schließlich habe ich mich also doch entschieden das Buch zu lesen. Ich muss zugeben, dass meine Erwartungen zu diesem Zeitpunkt schon recht hoch waren, einfach durch den ganzen Hype den ich mitbekommen habe. Aber auch ohne diese hohen Erwartungen wäre ich doch recht enttäuscht gewesen. Ab diesem Punkt enthält die Review Spoiler und ich werde einige Gedanken (in unabhängiger Reihenfolge) auflisten. Fangen wir einfach mal bei der Hauptperson Areto an, die eigentlich nicht viel zur Entwicklung der Geschichte beigetragen hat. Selbst ohne sie, wäre das meiste vermutlich sehr ähnlich abgelaufen und das Auge der Artemis hatte jetzt auch keine tragende Rolle. Die Idee der Diversität der Charaktere war gut, aber die Umsetzung mangelhaft. Nicht-binäre Personen werden als “Vielselige” bezeichnet, dieser Begriff erinnert mich aber eher an die indigene Bevölkerung und deren Two-Spirit Identität und nicht an “klassische” nicht-Binarität. Ich habe mich durch Iphito auch nicht repräsentiert gefühlt (aber ich bin mir auch nicht sicher, ob ich mich in dieser Geschichte überhaupt repräsentiert sehen möchte). An sonstiger Repräsentation findet man Polygamie/Polyamorie, einen asexuellen Sklaven und wie erwartet natürlich auch Lesben. Was mich hier gestört hat war, dass das wohl auch die Haupteigenschaften dieser Personen waren und den Charakteren sehr viel Tiefe gefehlt hat. Die Dreierbeziehung zwischen Penthesilea, Achilles und Patroklus hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Prinzipiell gibt es in dem Buch ein großes Thema: Sex. Viele Gespräche über Sex, nicht ansprechende Sexszenen. Viele der Sexszenen waren einfach nur überflüssig und haben absolut nichts zur Geschichte beigetragen. Die einzige Sexszene die mir einfällt die irgendwie eine Bedeutung hatte, war die zwischen Areto und Clete am Tor zur Unterwelt, obwohl ich das eigentlich auch sehr unpassend fand, an solch einem Ort miteinander zu schlafen. Dass bei den Amazonen nicht alles schön und in rosa Zuckerwatte gepackt ist, ist mir durchaus bewusst. Aber das typische Macho-Gehabe, Gespräche über “Lustknaben” und dergleichen fand ich einfach nur abstoßend. Gleich vorneweg: Das ist nicht, weil die Amazonen Frauen sind “und Frauen sich nicht so zu verhalten zu haben”, bei Männern und “Bad Boys” finde ich dieses Verhalten genauso unangenehm. Aretos Schatten: Eine Metapher für eine (unspezifizierte) psychische Krankheit. Das mit einem Schatten oder eine Dunkelheit höre/lese ich jetzt nicht zum ersten mal, aber irgendwie wirkt das ganze wahnsinnig distanziert und willkürlich auf mich. Zur Story: Ich konnte keinen zusammenhängenden Plot erkennen. Ja, es ist viel passiert aber das ganze hat irgendwie keinen roten Faden. Die Rückblenden in Penthesileas Zeit auf Skyros haben mich auch ziemlich aus dem ganzen rausgerissen, da mir nicht sofort klar war, dass diese Ereignisse in der Vergangenheit liegen. Und obwohl mir die Beziehung zwischen Penthesilea, Achilles und Patroklus nicht sonderlich gefallen hat und ich hier einige Probleme hatte, war das doch der interessanteste Teil am gesamten Buch (wenn man den Sex ignoriert). Der Teil von Dionysos und seinen Mänaden hat mir auch nicht gefallen und ich möchte am liebsten vergessen, was ich da gelesen habe. Kurz gesagt: Der Anfang mit Areto in Athen war okay, das Ende bei der Schlacht um Troja auch. Zwischendrin hab ich mich eigentlich hauptsächlich nur geärgert und ich hätte das Buch wahrscheinlich einfach abbrechen sollen, aber dafür war ich dann doch zu stur. Diese Review beende ich mit dem ersten Satz, der mir in den Sinn gekommen ist, nachdem ich das Buch endlich fertig gelesen habe: “Das Lesen dieses Buches war ein schlimmerer Kampf, als der um Troja.” Gemeinsam gelesen mit Tess.

5 Sterne - genial geschrieben und toll recherchiert. Danke liebe Nora, dass du so viel hinterfragt hast bei deiner Recherche und uns die Welt der Amazonen näher bringen konntest :)

It had many important topics in it, like Monogamie and different sexualities
But for me everything was a little bit to much. I got overwhelmed-and I didn’t like that
The fightscenes were good tho
Highlights

Helden, Götter- Feinde. Alle würden bluten