»Friedenstag« von Stefan Zweig, Richard Strauss und Joseph Gregor Eine pazifistische Oper im »Dritten Reich«
Die Oper »Friedenstag« wurde während des »Dritten Reichs« geschrieben und 1938 in München mit Billigung der Nazis uraufgeführt. Die NS-Zensur hatte nicht herausbekommen, dass der Jude Stefan Zweig das pazifistische Sujet vorgeschlagen und das Szenario entworfen hatte. »Friedenstag« wurde in der regimetreuen Presse so kommentiert, dass der Einakter mit Hitlers offiziellen Friedensbeteuerungen in Einklang zu stehen schien. In der vorliegenden Monographie wird die von Richard Strauss im Alter von 71 Jahren komponierte »Friedenstag«-Partitur erstmals umfassend analysiert. Anschließend geht es um die Biographien der drei beteiligten Autoren und ihr Verhältnis zum NS-Regime. Im letzten Teil zeigt der Verfasser, dass »Friedenstag« zwar als pazifistische Oper angelegt war, dass sie aber unter den gegebenen politischen Umständen nur als missdeutetes Werk Erfolg haben konnte. Peter Petersen ist emeritierter Professor für Musikwissenschaft an der Universität Hamburg. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen Arbeiten über Alban Bergs »Wozzeck« (1985) und über das Oeuvre Hans Werner Henzes (1988, 1995, 1996, 2003, 2012, 2014). Er ist Initiator und Mitherausgeber des »Lexikons verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit« (www.lexm.uni-hamburg.de). Aus jüngerer Zeit stammt sein Entwurf einer grundlegend neuen Rhythmustheorie (dt. 2010, engl. 2013).