
Reviews

This book hurts. 4.5 Stars ⭐️ Der Auftakt von R. F. Kuangs ist atemberaubend und - schmerzhaft. Ich kann dieses Buch einfach nicht schön nennen, denn tatsächlich tut es weh, zuzusehen, wie Nikan im Krieg gegen die Förderation blutet - und wie Rin sich im Verlauf verändert. Dies ist, wie die Autorin selbst sagt, in allererster Linie eine Geschichte über Krieg: So grausam und brutal, wie Kriege eben sind. Völkermord, Rachedurst, Drogenmissbrauch - all das findet Platz in diesem Werk und so gibt es zahlreiche Momente, in denen ich eigentlich nicht weiterlesen wollte, weil die Bilder in meinem Kopf zu viel wurden. Die Welt, die von R. F. Kuang geschaffen wird, ist fantastisch, gefährlich, brutal und in einem Sinne "episch", als dass es nicht nur ein Buch ist, dass ich so noch nie gelesen habe, als dass es eben auch von einem Reich, das zerbricht, erzählt, dunkel und atemberaubend. Warum ich sage, dass es schmerzhaft ist? Neben der beschriebenen Grausamkeiten eines furchtbaren, entmenschlichten Krieges, sieht der Leser Rin dabei zu, wie sie Pfaden folgt, die falsch wirken: Falsch, solange man sich auf dem Sofa eingekuschelt hat und in Sicherheit ist, vielleicht aber gar nicht so falsch, wenn man sich in einem ausweglosen Krieg befindet. Das Buch spielt mit der Auslegung von Moral, von Gut und Böse, Richtig und Falsch, es stellt Fragen, die man sich nie stellen musste, und findet Antworten, bei denen einem das Herz schmerzt. Meine Reaktion auf das Ende des Buches ist mehr als ambivalent: Am liebsten möchte ich keinen Gedanken mehr an die Geschichte verschwenden und auch das zweite Buch nicht in die Hand nehmen (aus Angst vor dem Schmerz und der Grausamkeit), auf der anderen Seite bin ich voll Bewunderung für die Kraft dieser Geschichte und die geschaffene Welt.




