Verhaltensökonomik und Normativität Die Grenzen des Informationsmodells im Privatrecht und seine Alternativen
English summary: People make mistakes, for example in purchase or investment decisions. Novel strategies of regulation seek to use these insights. However, they can only unfold their full potential once they are reconciled with core legal principles. Eventually, in this way, fair behaviour may even be legally promoted. German description: Verhaltensokonomisch basierte Regulierung, von `Nudging` bis `Debiasing`, hat langst auch Deutschland und Europa erreicht. Doch die Implikationen der Verhaltensokonomik fur Normsetzung sind nicht immer so eindeutig, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mogen: Auf empirischer Ebene herrscht Unsicherheit uber den tatsachlichen Rationalitatsgrad von Marktakteuren; auf normativer Ebene Unklarheit daruber, welche rechtspolitischen Ziele mithilfe der neuen Techniken verfolgt werden sollen. Philipp Hacker nimmt sich dieser Herausforderungen an, begrundet entscheidungstheoretisch die Relevanz der Verhaltensokonomik fur das Privatrecht und macht sich fur ihren Einsatz zur Steigerung von Fairness in Marktkontexten stark, besonders im Verbraucher- und Kapitalmarktrecht. Auf dieser Grundlage erfahrt das Informationsmodell, das zentrale europaische Regulierungsparadigma, eine Neukonzeption.