Wiener Secession
Die Wiener Secession, gegründet von Gustav Klimt, Carl Moll und Josef Hoffmann, war ein Wegbereiter für die moderne Kunst. Zwanzig Künstler rebellierten gegen den erdrückenden Einfluss des konservativen Künstlerhauses auf die Wiener Kunstszene, gegen die veraltete Kunst einer Epoche und gegen die Mentalität des Kaiserreichs Österreich-Ungarn im Allgemeinen. Als Erben des Art Nouveau waren diese Künstler nicht einfach um ihre eigene Kunstnische bemüht, sondern strebten nach der Verwirklichung eines „Gesamtkunstwerks“, einem umfassenden Kunstbegriff, der Kunsthandwerk, bildende Kunst und Architektur vereinen sollte. Der Kampf der Secession repräsentierte gleichzeitig den Kampf vieler Kunsthandwerker, Architekten und Gestalter dieser Epoche, der Bevölkerung ein neues Kunstverständnis nahezubringen. Die Künstler der Secession kehrten der etablierten Kunst den Rücken, um mit neuen dekorativen Formen und Ideen zu experimentieren und sich für eine sinnträchtige, erotische Ästhetik zu öffnen – ein Weg, der sie auf Kollisionskurs mit dem gutbürgerlichen Empfinden der gehobenen Wiener Gesellschaft brachte. Dieser Bildband eröffnet dem Leser die Vielfalt und die Bildgewaltigkeit einer revolutionären Kunstbewegung, deren Motto „Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit“ ein Ausdruck eines neuen, innovativen Kunstverständnisses ist, das sich allumfassend in der Malerei, Bildhauerei und Architektur dieser Gruppe widerspiegelt.