
Damals in Nagasaki Roman
Reviews

Nach "Was vom Tage übrig blieb" mein zweiter Roman von Ishiguro, der doch gänzlich anders ist und mich durch den Titel auf eine falsche Fährte geführt hat, weil Nagasaki zwar Schauplatz, aber kein Mittelpunkt der Geschichte ist und die Atombombe nur im Hintergrund eine Rolle spielt. Es ist vielmehr ein psychologischer Roman, der sich erst gegen Ende durch einen im Nachhinein gar nicht so subtilen, aber raffinierten Plottwist offenbart und ein ganz anderes Licht auf die Geschichte wirft. Da werde ich wohl noch einige Tage drüber nachdenken und ggf. Passagen erneut lesen. Spannend fand ich den Einblick in die japanische Kultur und vor allem die übertriebene Höflichkeit in Dialogen, die manchmal anstrengend sein kann und sogar frustriert, weil ständig um den heißen Brei herumgeredet wird statt die Dinge direkt anzusprechen. Lesenswert.